Kaffeeproduktion Honduras: Ein kleines Land mit erstaunlichem Kaffee
Wenn man darüber nachdenkt, welche Länder weltweit die meisten Kaffeebohnen produzieren, würden viele vermutlich Brasilien, Kolumbien oder Äthiopien nennen. Aber was vielen nicht bekannt ist: Honduras rangiert als der fünftgrößte Kaffeeproduzent der Welt. Obwohl es ein kleines Land ist, beeindruckt es doch mit einer enormen Vielfalt an Kaffeesorten, von denen einige bei internationalen Wettbewerben hohe Bewertungen erzielt haben.
Die Geschichte des Kaffees in Honduras
Das honduranische Gelände ist anspruchsvoll, bergig und einst erschwerte es die Entstehung von Siedlungen und den Transport von Ernten. Dennoch blühte der Kaffeeanbau im 19. Jahrhundert auf, begünstig durch die Mikroklimata und Höhen.
In Honduras sind die Ursprünge des Kaffees noch unklar. Die ersten Aufzeichnungen über Kaffeeaktivitäten stammen aus dem Jahr 1778, als der Kaffee aus Guatemala ins Land kam.
Bis 1835 wurde er bereits angebaut, noch bevor dies in El Salvador und Nicaragua geschah. In Ländern, welche später erfolgreich mit dem Anbau und Export dieses Produkts verbunden waren. Allerdings handelte es sich meist um familiäre Produktion.
Im 20. Jahrhundert stieg die Nachfrage nach Kaffee, unterstützt durch die Regierung und internationale Kooperationen, welche den Kaffee zu einer Hauptkultur in Honduras machte.
Derzeit ist Kaffee das führende landwirtschaftliche Exportprodukt in Honduras. Er trägt über 3% zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes und fast 30% zum landwirtschaftlichen BIP bei.
Produktion in Zahlen
Honduras, ein produktives Land in der Kaffeeproduktion, belegt weltweit den fünften Platz. In Lateinamerika steht es an dritter Stelle, noch vor Ländern wie Mexiko, Nicaragua und Guatemala.
Im Erntejahr 2021-2022 verkaufte das Land 6.2 Millionen Säcke (60 kg) Kaffee.
Land | Produktion 21/22 ( Mio. / 60Kg Sack) |
---|---|
Honduras | 6.2 |
Mexiko | 4.2 |
Nicaragua | 2.2 |
Guatemala | 3.3-4.1 |
Costa Rica | 1.4 |
El Salvador | 0.5-0.8 |
Die Kaffeeindustrie in diesem Land wird von 102.000 Produzenten dominiert, wovon 90% kleine Kaffeefarmer sind.
Die meisten dieser unabhängigen Kleinbauern tragen während der Ernte- und Verarbeitungssaison zu über einer Million Arbeitsplätzen bei.
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Kaffeesorten
Die außergewöhnliche Qualität des honduranischen Kaffees beruht größtenteils auf verbesserten genetischen Sorten. Etwa 60% der Kaffeeernte des Landes stammen von widerstandsfähigen Pflanzen, denen Krankheiten wie der Rostpilz (Hemileia vastatrix) nichts anhaben kann.
In Honduras wird von den beiden wichtigsten Arten ausschließlich Arabica kommerziell angebaut. Zu den meistkultivierten Sorten gehören Typica, Bourbon, Caturra, Pacas, Villa Sarchí, Catuaí, Ihcafe-90 und Lempira.
Hauptanbaugebiete von Honduras
Die Kaffeeproduktion in Honduras erstreckt sich über das gesamte Land, mit Anbau in 15 von 18 Departamentos und 210 von 298 Gemeinden. Insgesamt gibt es etwa 300.000 Hektar Kaffeeplantagen, die sich in sechs Hauptregionen gruppieren: Copán, Montecillos, Opalaca, Comayagua, Agalta und El Paraíso.
Um die Wasservorkommen zu schützen, wird nachhaltiger Kaffeeanbau in bewaldeten Gebieten kultiviert.
Copán
Bekannt für Sorten wie Bourbon, Catuaí und Caturra, bietet diese Region eine herrliche Kaffeemischung aus Süße mit Anklängen von Schokolade, einem ausgewogenen Körper, dezenter Säure und einem anhaltenden Nachgeschmack.
Montecillos
Durch den Anbau von Bourbon, Catuaí, Caturra und Pacas zeichnet sich der Kaffee aus dieser Gegend durch angenehme Aromen von Zitrusfrüchten, Aprikosen und Karamell aus, begleitet von einer subtilen Weinsäure.
Opalaca
Im Unterschied zu anderen Regionen präsentiert Opalaca einzigartige Variationen von Bourbon, Catuaí und Typica. Sein Kaffee offenbart fruchtige Noten von Trauben und Brombeeren, einen leichten Körper, dezente Säure und einen ausgewogenen Abgang.
Comayagua
Sorten wie Bourbon, Caturra und Typica entfalten in dieser Region einen süßen Duft, zitronige Säure, süße Aromen und einen cremigen Körper, was ein äußerst angenehmes Geschmackserlebnis bietet.
El Paraíso
Gekennzeichnet durch Catuaí- und Caturra-Bohnen, zeichnen sich die Kaffees dieser Gegend durch feine Säure, zitronige Noten und einen stabilen Nachgeschmack aus.
Agalta
Mit Bourbon, Caturra und Typica werden die Kaffees dieser Region durch Noten von Karamell und Schokolade sowie eine ausgeprägte Säure charakterisiert.
Die tropische Umgebung und das einzigartige Klima in Honduras schaffen ideale Bedingungen für den Anbau von hochwertigem Kaffee.
Wussten Sie, dass Honduras einen innovativen Schattenanbau für Kaffee nutzt? Die Kaffeefarmer praktizieren Agroforstwirtschaft, indem sie Kaffeepflanzen unter der Blättervielfalt verschiedener Baumarten anbauen.